Es war endlich wieder soweit: Letterpress-Workers in Mailand. Es war wie immer sehr schön, anregend, unterhaltsam …
Großer herzlicher Dank an Claudio, Myrna, Lucio, Sander und alle, die die Organisation wieder auf sich genommen haben!
Die An- und Abreise per Flugzeug war gleichermaßen ungewohnt wie unbequem. Was Menschenmassen in Flugzeuge treibt wird mir von nun ab ewig unbegreiflich bleiben. Und auch in Mailand zeigte es sich: die Welt wird jeden Tag ein bisschen schlechter. Mit dem einst so wunderbaren Leoncavallo (einem autonomen Kulturzentrum, wo wir wie immer zu Gast waren) scheint es ziemlich bergab zu gehen. Ringsrum Baustellen, die auf baldige Gentrifizierung der Gegend schließen lassen und einige der schönsten Graffitis schon abgetragen haben. Außer Sonnabend abend war auch erstaunlich wenig los im Leoncavallo und selbst dann: so früh war wohl noch nie Ruhe. Wir waren um halb zwei (!) die letzten (!!), die vom Saturdaynightfever nach Hause aufbrachen.

Und am Schlimmsten: die einst sehr gute und günstige interne „Volksküche“ ist zu einer schlechten und nicht wirklich preiswerten „Volksküche“ mutiert. Die beiden kernigen Herren, die jahrelang ihre entschlossene Vorstellung von einer gelungenen Tomatensoße mit einem abwechslungsreichen Angebot verbunden haben, sind offenbar gar nicht mehr da … und es mangelt wohl auch in Mailand an adäquatem Fachpersonal. Die bisherige Alternative, die Pizzeria „Basilicata“ existiert auch nicht mehr … es ist tragisch, ausgerechnet in Italien sich mit dem Zeug aus der Kaufhalle ernähren zu müssen.
Aber wir waren ja nicht aus kulinarischen, sondern familiären Gründen in Mailand. Auch wenn zahlreiche liebe Kollegen vermisst wurden: Es war wieder wunderschönes Arbeiten, Quatschen, Trinken, Spaß haben … Ein paar neue Gesichter waren auch dabei.

Auch wenn es anstrengend war: neue Kraft getankt, Teile unserer wunderbaren „Familie“ wiedergetroffen, viel Spaß gehabt, schöne Sachen gedruckt – was will man mehr? Dass es nächstes jähr wieder stattfindet!