war auch ein Sonnabend. Und zwar ein besonderer. In der berliner Brunnenstraße 182 fand ein grandioses, gut besuchtes und höchst erfolgreiches (sogar kommerziell!) Konzert statt, welches wir gleichermaßen ahnungslos wie ambitioniert selbst organisiert hatten zum 5. Jahrestag unserer Hausbesetzung und zum 125. Geburtstag von Lenin. „Wladiwoodstock“. Mit 8 Bands und Kuttner als Moderator. Höhepunkt des Abends: „Auktyon“ aus St. Petersburg.
Hab leider nur einen Liveauftritte in halbwegs genießbarer Bild- und Tonqualität von 1998 gefunden. Da haben sie allerdings schon ein anderes Programm gespielt, aber die Energie und viele Titel sind dieselben wie 1995. Die Stimmung offenbar auch, bei uns war die Bühne natürlich noch kleiner. Von unserem Konzert haben wir zwar auch einen richtigen Film gedreht, aber leider war die Tonqualität (im Film!) ziemlich schlecht …
Auktion ist die geilste russische Band, die ich kenne. Ich kenne zwar (fast) nur die eine, aber es dürfte kaum bessere geben. Wenn sie nicht Russen wären, wären sie Weltstars. Mindestens im Undergroundbereich.
Die Band gabs damals schon ein paar Jahre (siehe Blog von gestern) und die Band gibt es heute immer noch. Sogar größtenteils in derselben Besetzung … ein Kollektiv von unglaublicher Konstanz – gewissermaßen die Stones des Ostens.
Musikalisch sind sie natürlich ganz anders: damals wurden sie als „Underground-Speed-Folk-Punk“ „klassifiziert“. Heute weiß ich: sie waren eigentlich schon immer tief in ihrem Herzen russische Freejazzer. Übrigens veröffentlichen sie gerade heute ein neues Album.

Älter sind sie geworden und schwerer wie wir fast alle. Aber genial sind sie immer noch. Glückwunsch an Oleg, Leonie, Nikolai und Genossen und vor allem: Weitermachen! Immer weiter!