angesichts vorfristig verteilten UrbiEtOrbi-Gequatsches für den „Heiligen Paul mit seinen gebrochenen Knochen“ entschieden. Der Herr ist ein Heiliger der anderen Art oder genauer gesagt: die Wiederauferstehung von Otis Redding. Und weil sich Geschichte gern auch mal als Komödie wiederholt: diesmal kommt der Gott der Soulballade  in Gestalt eines kleinen, weißen, dicken, bebrillten und eigentlich häßlichen Sparkassenangestellten auf die Bühne. Der aber, sobald er den Mund aufmacht und den ersten Ton rauslässt, einfach nur noch beeindruckend, mitreißend, begeisternd ist. Der Mann hat eine unglaubliche Stimme und kann auch damit umgehen. Obendrein tritt er, wenn man dann nach dem ersten Schock die Augen wieder aufmacht, den Beweis an, dass selbst auch kleine dicke Männer ungemein sexy sein können, wenn sie sich so bewegen und eine derartige Bühnenpräsenz entwickeln. Dazu gibt es eine brillante Band, die erstaunen läßt weil: Für Weiße ganz schön schwarz.
Ein kleiner Treppenwitz zum Schluß: im früheren Leben war der heilige Paul wohl tatsächlich mal ein ziemlich verkrachter Sparkassenangestellter. Bevor er einen allerletzten Versuch unternahm, es doch noch einmal in der Musikwelt zu probieren. Der Herr sei dafür gepriesen!